Was soll ich sagen – diese Challenge war nicht nur von kurzer Dauer, sie war eigentlich bereits vorbei, bevor sie wirklich begonnen hat. Wir haben schnell festgestellt, dass selbst 4 Miniaturen in einer Woche für uns eine zu große Herausforderung sind. Das liegt auch an den zahlreichen Details der Runewars-Figuren, über die man sich natürlich freuen kann, die aber auch dazu führen, dass die Bemalung zeitaufwändig wird. Da ich zu allem Überfluss unter einem für die Masse an Miniaturen ungesundem Bedürfnis nach möglichst genauer Bemalung leide, bin ich mit völlig falschen Vorstellungen an die Sache gegangen.
Diese Latari-Miniaturen auf dem Foto sind alle, die ich jetzt, Stand November 2021, überhaupt aufgebaut, grundiert und vielleicht ein bisschen mit Farbe versehen habe.
Der heutige Star des Figurenabends war dafür eigentlich nicht vorgesehen, daher gibt es nur Fotos vom Endergebnis und leider keine vom Bemalfortschritt. Da ich momentan aus meinen Death Guard-Miniaturen aus den Warhammer Conquest-Heften noch nicht viel mache, rutschte dieser “Pockenwanderer” eher zufällig in die Reihe der fertig gebauten und grundierten Figuren, die für eine Übung mit Contrast Farben von Citadel in Frage kamen. Aber genau dafür ist er besonders gut geeignet: Er hat eine detaillierte Struktur, sogar bei der Hose, aber besonders der nackte Oberkörper ist übersäht mit Pocken, Pusteln und Auswüchsen, die ich mal als Horn interpretiert habe. Das sind gute Voraussetzungen für die Contrast Farben, die auf glatten Oberflächen gar nicht so einfach einzusetzen sind.
Es gab nach dem Zusammenbau ein paar Lücken in der Base und auch recht auffällige Fugen zwischen den zusammengeklebten Figurenteilen. Diese habe ich mit der Texturenfarbe Astrogranite gefüllt. Bei dieser Miniatur hatte ich da keine Skrupel, mehr unregelmäßige Struktur zu erzeugen, im Gegenteil. Bei anderen hätte ich an der Stelle Plastic Putty oder Green Stuff verwenden müssen, die in der Handhabung aufwändiger sind.
Durch den Abverkauf der Runewars-Spielmaterialien durch verschiedene (Online-)Anbieter kam es dazu, dass mein Freund Truskor, (m)ein absoluter Tabletop-Guru, anregte, man könne sich ja jetzt noch verhältnismäßig günstig eine Armee für dieses Spiel zulegen. Da hatte er mich recht schnell am Haken. Ein wichtiger Grund ist die breite Einsetzbarkeit der Figuren. Wir haben schon oft mit Figuren unterschiedlicher Hersteller diverse Spielsysteme ausprobiert, so wird Runewars selbst nur ein Spiel sein, das wir mit unseren neuen Armeen spielen werden. Nun kam an einem schönen Sonntag im Mai die nächste Anregung von Truskor, befeuert durch seine großen Malerfolge in jüngerer Zeit:
Eine Challenge, in (hoffentlich) gut verdaulichen wöchentlichen Portionen unsere Armeen bis zum Sommer zu bemalen.
Dies sind meine ersten vier Figuren für die Challenge, ich präsentiere die Latari-Bogenschützen:
Ich hoffe nämlich, meinen Mitspieler*innen eines schönen Tages ein Gasthaus auf dem Spieltisch zu präsentieren, mit modularem Bretterboden, Theke, Fässern, Tischen und erst recht mit passendem Personal und weiteren Gästen. Vermutlich bleibt mir auch noch etwas Zeit, um das alles vorzubereiten, bis es wieder möglich ist, sich zum Rollenspiel offline zusammen zu setzen.
Durch fast menschenleere Lande zog ich die letzten Monate. Wenige Reisende sind unterwegs und wenn sie sich doch einmal auf dem Markt oder an anderem Ort mit ihren Mitmenschen treffen müssen, so tragen sie Tücher, die Mund und Nase bedecken. Aber ihr wisst es ja, auch ihr kennt die Krankheit, die unser Leben so sehr verändert hat. Nur tumbe Narren, geschlagen mit Wahn oder mit einem stumpfen Gegenstand auf dem Hinterkopfe, ignorieren die Gefahr, legen die Maske ab und riskieren so sogar das Leben ihrer Lieben.
All dies hat mich lange Zeit arg abgelenkt und so kam ich seit über einem Jahr nicht mehr dazu, Eintragungen in meinem Reisetagebuch vorzunehmen. Dabei ist einiges geschehen und nicht alles davon ist so trist, wie man meinen mag. Nicht zuletzt kam es durch die längeren Phasen freiwilliger Isolation auch dazu, dass ich mich in Fertigkeiten übte, denen ich mich in den Jahren zuvor nur noch sehr wenig verschrieben hatte. Davon werde ich deshalb heute berichten, verbunden mit der Hoffnung, nun wieder häufiger hier meine Gedanken niederzuschreiben.
Vindariel Kosumin
Diese Vampir-Figur habe ich gebraucht auf der Feencon 2019 erstanden, vor aktuell unvorstellbar langer Zeit und unter Bedingungen, die ich mir für das nächste Jahr erträume (realistisch gesehen aber nicht damit rechnen darf). Ich gehe davon aus, dass das eine alte Figur von Games Workshop ist, sozusagen ein “Oldhammer”-Vampir. Ich habe aber noch nicht herausgefunden, welche genau das ist und aus welchem Jahr sie stammt. Für Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Diese Miniatur, die vielleicht auch einen Scharfrichter darstellen könnte – aber weshalb dann dieser ganze Zierrat und die vielen weiteren Klingen? – musste jetzt für ein paar Experimente herhalten.
Da steht zum Beispiel ein Grabstein auf der Base, der einst ein Eis-am-Stiel-Eisstiel war (inspiriert von dem sehr unterhaltsamen Video von EonsOfBattle: https://youtu.be/TfPikWOiE_I.