Orktober 2024 – große Bases, wenig Farbe

Dieses Jahr hatte ich im Oktober wenig Zeit für das Hobby und speziell zum Malen kam ich kaum.
Eigentlich finde ich die alberne Idee, den Oktober den Orks zu widmen und so den „Orktober“ zu feiern, ganz reizvoll und hatte mich in den letzten Jahren dieser Tradition gerne angeschlossen. Damit wollte ich nicht brechen. Dieses Mal kam es aber nicht dazu, dass ich Orks bemalt hätte, wie letztes Jahr (richtig alte Plastikmodelle aus dem Hero Quest-Spiel).
Aber ich habe ein paar Orks aufgebaut. Wobei – richtig viel gebaut habe ich dabei nicht, denn es waren fast alles einteilige Metallmodelle. Aber ich habe sie von ihren ursprünglichen Bases gelöst und auf neue, größere gestellt und die dann noch ein wenig gestaltet – schließlich blieb noch viel Fläche ohne Ork drauf übrig.

Fünf ältere Tabletop-Orkminiaturen auf 30mm-Bases für The Old World

Anfang dieses Jahres kam es zu einer Art Comeback des Warhammer Fantasy Rank & File-Spiels, seit langem angekündigt und sehnlichst erwartet als „The Old World“. Warhammer Fantasy war für mich der Einstieg in die Tabletop-Spiele, als ich noch Schüler war und mühsam nach und nach eine Handvoll Skaven (Rattenmenschen) erstand. Weniger das Spiel selbst, als das Setting und die Miniaturen haben mich den Rest meines Lebens begleitet, je nach Lebensumstände mal eher wenig und mal noch etwas weniger. Aber im Laufe der Zeit hat sich einiges bei mir angesammelt, „Armeebücher“ zu verschiedenen Fraktionen ebenso wie Figuren, die teilweise schon sehr lange darauf warten, aufgebaut und bemalt zu werden.

Deshalb möchte ich gerne erklären, wie es zu den vier Figuren auf dem Foto kam.

Orc Leader-Miniatur von Kev Adams
Orc Leader-Miniatur von Kev Adams

Von links nach rechts handelt es sich um einen Orkboss, gestaltet von Kev Adams und kein Citadel-Modell, sondern auch jetzt noch bei Ral Partha erhältlich. Der passt erstaunlich gut zu den älteren Metall-Miniaturen von Games Workshop. Der Musiker (schwarz grundiert) und der Bannerträger (weiß, mit Plastikbanner ausgestattet) in der Mitte gehören zur jetzt wieder erhältlichen „Kommandoeinheit der Moscha„. Diese beiden hatten aber schon vor längerer Zeit per Ebay den Weg zu mir gefunden, nur ohne den Champion. Ich finde aber, dafür habe ich mit der Figur von Kev Adams einen schönen Ersatz gefunden.

Für die Standarte fehlte mir die Querstange, da habe ich mir aus den Plastikstandarten für die Orks eine passende gesucht.

An dritter Stelle steht hier ein Ork-Schamane mit riesiger Knochenkeule, der auch dieses Jahr für The Old World neu herausgebracht wurde. Dass ich den nicht in meiner Sammlung hatte, habe ich schon oft bedauert und so habe ich jetzt nicht lange gezögert. Ich habe ihm die für die schamanistische Trance sicherlich notwendigen Pilze auf die Base geklebt und hoffe, dass ich bald dazu komme, ihn zu bemalen.

Ganz rechts steht ein Ork aus Plastik auf einer neuen Old World-Base. Die werden den Großteil der Armee ausmachen und diese Orks stammen aus der Grundbox der 6. Edition, die im Jahr 2000 erschien. Jede dieser aus heutiger Sicht vielleicht grobschlächtig wirkenden Plastikfiguren besteht aus einem Unterteil mit den Beinen, dem Oberkörper, zwei Armen und einem Kopf. So gibt es einige Kombinationsmöglichkeiten, dennoch wirkt eine Einheit dieser Kerle mit völlig überdimensionierten Waffen etwas statisch. Das verdirbt mir aber keineswegs meine von Nostalgie gefärbte Freude daran, jetzt meine ganzen wegsortierten Orks restauriert wieder auf den Tisch bringen zu können.

Natürlich konnte ich die Figuren auch schon vorher für alle möglichen tollen Tabletop-Spiele nutzen, aber durch diese Wiederbelebung des Warhammer Fantasy Battle-Spiels ergibt sich ein schöner Anlass, in verborgenen Schätzen zu wühlen.

Figurenabend – Eine Dryade für die Waldelfen

Mit den Elfen des Runewars-Spiels geht es eher langsam vorwärts. Nun bekommen sie aber noch ein wenig Unterstützung durch Dryaden, zumindest plane ich das. Das sind zwar eigentlich Sylvaneth-Figuren für Age of Sigmar, aber ich möchte die Waldelfen ohnehin nicht ausschließlich für Runewars einsetzen, insofern ist das eine passende Ergänzung und ich versuche sie passend zu den anderen Verteidigern der Wälder zu bemalen.

Verschwinde aus unseren Wäldern!

Dryaden sind Baumgeister aus der griechischen Mythologie und gehören damit zu ganz klassischen Figuren der phantastischen Literatur. Damit wurden sie auch schon oft interpretiert und haben ihren Wirkungsbereich (ursprünglich und ihrem griechischen Wortstamm entsprechend die Eichenbäume) ausgeweitet. Das gilt auch für ihr Aussehen. Je nach Vorstellung der Künstler*innen werden sie mal ganz menschlich, aber oft auch als Mischwesen aus Baum und Mensch dargestellt.

Diese Vielfalt von Abbildungen gilt auch für die Fantasy-Miniaturen, die im Laufe der Jahre entstanden sind. Die Dryaden, die Games Workshop aktuell für ihre Waldelfen / Sylvaneth anbietet, finden sich dabei im Spektrum der eher schlagkräfigen Varianten wieder. Diese Wesen sind keine verführerischen Nymphen, sondern dürre Baummonster mit langen Klauen.

Zur Bemalung habe ich mich wieder vor allem bei den Contrast-Farben bedient, da es mir damit leicht fiel, drei verschiedene Brauntöne ineinander übergehen zu lassen (Aggaros Dunes, Snakebite Leather, Gore-Grunta Fur). Damit wollte ich erreichen, dass die Haut oder Borke der Dryade von unten nach oben immer heller wird. Dann gab es hier und da noch ein paar Blätter grün zu bemalen (trotz Herbstthema der Bases für meine Waldelfen, einfach für den schönen Kontrast – und warum nicht, es sind ja magische Baumwesen…) und einen niedlichen Waldgeist, der sich auf den Zweigen niedergelassen hat, die der Dryade aus Rücken und Schultern ragen. Für diesen habe ich Apothecary White verwendet, hier bot sich diese Farbe gut an, auch wenn sie sonst bei mir wenig Verwendung findet.

Die Base hat mir als Prototyp für das Herbstthema gedient, das ich bei den Waldelfen durchgängig verwenden möchte.
Dafür hatte ich schon beim Zusammenbau und vor der Grundierung mit Spray etwas Modellbau-Moos auf die Base geklebt. Die Base selbst habe ich dann, einschließlich des Randes, mit einer Mischung aus Vallejo Scrofulous Brown und Beasty Brown bemalt und anschließend mit Flocken beklebt (mit Modellbaustreu: Heki 1693 – Blattlaub herbstrot und Heki 1690 – Blattlaub herbstgrün).

Diese Mischung auf der Base gefiel mir so gut, dass ich sie auch für den wölfischen Begleiter einer Spielfigur aus meiner DSA-Gruppe verwendet habe:

Figurenabend – Fliegenpilze für den Waldboden

Fertig, aber noch nicht „gepflanzt“

Diesmal habe ich nur etwas Kleines zu berichten. Für die Gestaltung einer Figurenbase habe ich diese winzigen Pilze von Kromlech bemalt. In deren Sortiment mit Bits aus Resin für diverse Warhammer 40K – Fraktionen finden sich auch ein paar Tiere und Pflanzen, da wurde ich fündig (mehr Pilze gefällig?).

Diese winzigen Stücke habe ich mit „Wraithbone White“ grundiert, also einem gebrochenen Weiß, das sich aus meiner Sicht gut für einen (Fliegen-)Pilzstamm eignet. Einen dieser Pilze hatte ich, etwas voreilig vielleicht, direkt auf die Base einer Elfe geklebt, die ich derzeit bemale, das Pilzpärchen dagegen separat präpariert.

Dies sind Fotos von den unterschiedlichen Schritten bei der Bemalung, wobei sich die in Grenzen hielten:

Nach der Grundierung habe ich die Kappen üppig mit der Farbe „blood for the blood god“ (eine Citadel-Spezialfarbe für Bluteffekte) eingedeckt und das später an den Stellen wiederholt, an denen mir das Rot noch nicht stark und dick genug war. Diese Farbe bleibt glänzend nach dem Trocknen. Statt dieser Spezialfarbe ließe sich sicherlich auch andere Farbe verwenden, ich denke da z. B. an ein Rot aus der Email-Farbreihe von Revell.

Danach kamen noch die Tupfer, die sich auf Fliegenpilzen finden, das sind bei mir einfach Punkte mit dem hellsten Weiß, das ich da hatte. Ich hatte sogar auf eine krümelige Konsistenz „gehofft“, die bei manchen Weißtönen manchmal entsteht und die sonst alles andere als erwünscht ist. Aber durch den Einsatz von Metallkügelchen in den Farbtöpfen hatte ich das Problem sogar beim sonst eher problematischen „Corax White“ schon länger nicht mehr.

Für spätere Verwendung habe ich mich auch schon selbst am Gestalten von Pilzen oder sogar Schnecken aus „Green Stuff“ versucht, aber die Ergebnisse lassen noch zu Wünschen übrig 🙂

Eklig, oder?